Schöne, anstrengende und lange Schneeschuhwanderung am Tegernsee die auch technisch nicht ganz einfach ist. Es sollte als nicht gerade die erste Schneeschuhtour sein...
meist kann man zeitweise auch die Schneeschuhe an den Rucksack packen, da der Weg stellenweise so ausgetrampelt ist, dies ist aber nur in der Gegend um den Wallberg der Fall, auf der restlichen Runde ist man oftmals sehr einsam unterwegs und es kann auch gut sein, dass man fleißig Spurarbeit leisten muss.
Auf der Runde bewegt man für eine kurze Zeit auch in potenziellem Lawinengelände, der Rest der Tour führt der Weg entweder auf dem Kamm oder auf viel Begangenen Winterwanderwegen. Deswegen sollte man vor der Tour auf jedenfall einen Blick in den Lawinenwarnbericht werfen und während der Tour auch die Lage vor Ort beurteilen. Sinnvollerweise hat man auch die komplette Lawinenausrüstung (Schaufel, Sonde, LVS-Gerät) dabei.
Start ist in Kreuth am Parkplatz des Gasthaus Batzenhäusl. Von dort geht es erst mal die Rodelbahn zum Setzberg hinauf. Hier sind Snowspikes sehr hilfreich, da die Rodelbahn oft sehr glatt und vereist ist. Nach 300hm zweigt ein Pfad von der Forststraße ab, der wir weiter Richtung Setzberg folgen. Ob wir hier schon die Schneeschuhe brauchen, hängt von der enge des Schnees ab und ob schon einige Leute eine Spur getreten haben oder nicht. Ich konnte bis hoch zum Kamm ohne Schneeschuhe gehen, bei so wenig Schnee ist auch die Wegfindung einfacher, im Winter ist ein GPS Track immer sinnvoll, da man einfach den Weg und die Markierungen bei viel Schnee nicht mehr sieht.
Knapp 900hm geht es nach oben bis wir oben am Kamm bei zwei Bänken, die fast komplett eingeschneit sind und einem Fernrohr aus dem Wald herauskommen. Von Hier oben kann man fast die komplette Runde einsehen, es ist schon ne ganz ordentliche Strecke, aber das Wetter ist heute perfekt und ich freue mich auf einen langen Tag in den Bergen. Für uns geht es jetzt nicht weiter zum Setzberg hinauf, von dort werden wir später wieder hierher zurück kommen, sondern ab jetzt folgen wir dem Weg zum Risserkogel. Nun brauche ich auch die Schneeschuhe, sonst würde ich bei jedem Schritt bis zum Oberschenkel im Schnee stecken. Ach ja und Gamaschen sind auch sehr praktisch....
Unser weiterer Weg führt uns immer auf dem Bergkamm Richtung Risserkogel, dabei nehmen wir zu Beginn noch schnell das Grubereck mit, dass auf dem Weg liegt. Ab und an sieht man mal eine Skitourenspur, oder doch mal eine andere Yetispur. Aber meist darf man hier seine eigene Spur ziehen, bei Neuschnee bedeutet das ordentlich Spurarbeit, diese zusätzliche Zeit und Energie muss man auf jedenfall bei der Tourenplanung mit berücksichtigen. Der logischen Linie folgend nähern wir uns unserem nächsten Gipfel. Teilweise wird der Kamm sehr schmal und mann muss aufpassen wo man mit seinen riesen Yeti-Füßen hinsteigt. Die Mädls mussten auch teilweise hinter mir gehen, da ich keinen plötzlichen Zugruck haben wollte. Für dem Finalen Anstieg kommen wir an einem Schild vorbei Von dem wir nachher zum Blankensteinsattel absteigen, aber davor geht es jetzt erst mal zum Gipfelkreuz des Risserkogels. Dort genießen wir dann erst mal die grandiose Aussicht, der Himmel ist heute strahlend Blau, mit nur ein paar kleinen Wolken aber endlosem Weitblick.
Nach ein paar Fotos geht es wieder zurück zum Schild. Von Dort müssen wir hinunter zum Sattel, Der Abstieg ist recht steil und es gilt die einfachste Route zu finden. Mal in Kehren und mal in Falllinie arbeiten wir uns langsam hinab. Bei meinen Schneeverhältnissen heute mit vereister Harschiger Oberfläche, da hier auch mittags im Januar keine Sonne reinkommt, war dies der anspruchsvollste Teil der Tour. Von dem Sattel geht es hinab in das Tal, dabei halten wir uns rechts, da dort auch der Sommerweg lang führt und die Hänge flacher und und er Himmelsrichtung besser gelegen sind, was die potenzielle Lawinengefahr reduziert. Unterhalb des Rauhenberg geht es entlang, zu erst an der Röthensteinalm vorbei, weiter zur Rottach Alm.
Dort ist es dann erst mal wieder vorbei mit dem Bergab gehen. Jetzt folgt der zweite Aufstieg über die Portners Alm zum Wallberghaus. Der Weg ist bereits seit dem letzten Schneefall von einigen Leuten begangen worden, so dass eine feste Spur existiert und ich die Sehneeschuhe wieder an den Rucksack packe und so hochmarschiere, geht schneller, da Gewicht an den Füßen sich schwerer anfüllt, als auf dem Rücken. Flotten Schrittes geht es auf dem Schneebedeckten Forstweg hinauf. Irgendwann kommt man auf den Bergrücken, von hier gibt es zwei Möglichkeiten, entweder geht es gleich hinauf zum Setzberg und von dort weiter zu unserem Rückweg oder man nimmt noch den Wallberg mit. Das muss man einfach entscheiden wie Fit man sich noch fühlt und auch wie viel Uhr es ist (Hat man eine Stirnlampe dabei? Wann wird es dunkel?) Wie lange man bis hierher braucht hängt auch davon ab, wie viel Schnee liegt und ob eine Spur existiert oder ob man spuren musste.
Für uns geht es jetzt natürlich noch auf den Wallberg. Ab hier geht es auf einer gewalzten Rodelstrecke hinauf und die letzten Meter zum Gipfel sind auch immer gut ausgetreten, hier sind Snowspikes sehr praktisch, da hier hoch eine Seilbahn führt und der faule Bahnfahrer dann nur noch die letzten 100hm zum Gipfel bewältigen muss. Dementsprechend viele Leute sind hier oben auch unterwegs. Aber diese Masse an Leute dauert nur kurz. Am Gipfel machen wir nur eine kurze Pause und dann geht es den selben WEg wieder zurück um wieder zu der Abzweigung auf den Setzberg zu gelangen. Ab hier sind wir auch wieder einsam unterwegs. Nach einem kurzen letzten Anstieg stehen wir auf dem letzten Gipfel unserer Runde. Ich halte nochmal kurz inne um die Berge und die Nachmittagsstimmung in mich aufzunehmen und Kraft und Energie für die kommenden Arbeitstage zu tanken.Jetzt geht es auf dem Kamm weiter um unsere Runde zu beenden. Auf einem tollen Pfad von dem wir immer wieder tolle Blicke auf die Berge haben geht es in leichtem auf und ab zurück zu dem Aussichtspunkt mit dem Fernrohr, der Bank und der Infotafel. Der Weg ist durch die Kammlage und die Bäume mit nicht ganz so viel Schnee gesegnet, wie die offenen Flächen, so konnte ich hier ohne Schneeschuhe gehen, aber nur, weil schon eine Spur existiert hat und ich in Kauf genommen habe, auch mal mit nem Bein komplett einzusinken. Aber auch mit Schneeschuhen ist der Weg gut zu gehen, ich ziehe nur sobald möglich die Schneeschuhe aus, da ich ohne einfach schneller bin. Bevor ich aber zu oft hin und her wechsle lasse ich Sie dann doch lieber an...
Von dem Aussichtspunkt geht es den gleichen Pfad hinab, auf dem wir auch hinauf gegangen sind. Langsam wird bei uns der Schnee wieder weniger, desto weiter wir uns dem Auto nähern und unten liegt fast nix mehr.
Tolle Tour, für ausdauernde Schneeschuhgänger meine Uhr hatte am Ende der Tour 25km und 1900hm auf dem Display stehen... Also nix für Stubenhocker, aber auch nicht unmöglich und wer den Wallbergipfel auslässt und gleich über den Setzberg die Runde zu Ende geht sparrt auch noch ein paar Höhenmeter und Kilometer.
GPS-Track zur Tour: Risserkogel-Wallberg-Schneeschuhrunde
Tour Daten
Länge: 24km
Höhenmeter: 1900hm
natürlich kann man die Tour auch super zu jeder anderen Jahreszeit ohne Schnee gehen...
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