Auf großem Fuß durchs Winterwonderland
Endlich ist er da, der Schnee. Und die sozialen Medien bombardieren uns mit einer wahre Flut von Schneebilder.
Höchste Zeit selbst hinaus zu gehen...
Und wie ließe sich die weiße Pracht besser genießen als abseits des Trubels einfach querfeldein durch die Verschneiten Wälder und Berge zusammen mit unseren Hunden zu marschieren?
Doch schnell endet die anfängliche Euphorie, wenn man bis zum Bauch im Schnee steckt und jeder Schritt zu einer Tortur wird.
Abhilfe schaffen hier Schneeschuhe, diese erhöhen durch ihre größere Auflagefläche den Auftrieb und ermöglichen so ein unbeschwert genießen des Winter-Wonderland
Welche Arten von Schneeschuhen gibt es?
Wie geht man richtig mit Schneeschuhe?
Arten von Schneeschuhen und welcher ist der richtige?
Grob gesagt gibt es zwei Arten von Schneeschuhen. Einmal die Flachland und viel Schnee Variante und einmal die Berg / Alpin Variante.
Diese Unterscheiden sich dadurch das die Flachland Variante größer ist und über einen ovalen Alu Rahmen verfügen der bespannt ist. Auch verfügen sie nur über eine geringe Anzahl an Zacken, die sich im Eis festkrallen können, da dies im Flachland nicht nötig ist.
Tendenziell sind diese etwas billiger.
Am besten lasst Ihr euch in einem guten Sportgeschäft beraten, aber ich stelle trotzdem mal die Varianten vor.
Die Alpin Variante ist kürzer und meist aus Plastik. Sie verfügen über eine Vielzahl an Zacken, an allen möglichen Stellen um im Alpinen Gelände bestmöglichen Grip auch in steilen Hängen zu haben.
Hierbei Variieren die Preise doch erheblich, doch hier lautet die Divise lieber einmal einen gescheiden gekauft, wie am Geld gespart und unterwegs gibt der Schneeschuh dann den Geist auf oder man kommt den Berg nicht hoch (bzw. nur mit enormer Anstrengung).
Ich selber hatte den Salewa 999 Rocker (mein altes Modell) und bin mittlerweile auf den Tubbs Flex RDG umgestiegen und bin mit beiden sehr zufrieden, da sie beide sehr schmal sind und so ein kraftsparendes laufen ermöglich, da man nicht so breitbeinig gehen muss.
Ich bin großer Fan der Firma Tubbs, MRS und Atlas
z.B. das Topmodell der Tubbs Flex VRT oder etwas einfacher der Tubbs Flex RDG, mein persönlicherer Favorit.
Es gibt auch immer wieder optische Ausreißer, bei denen Firmen besondere Funktion versuchen einzubauen, wie bei dem TSL Motion die sich optimal an den Untergrund anpassen, diese sind mir jedoch zu schwer
Am besten werden Schneeschuhe im Fachhandel gekauft, dort werdet ihr umfassend beraten, und es werden euch die Schneeschuhe verkauft die für euer Gewicht geeignet sind, denn sind sie zu klein, sinkt ihr zu tief ein. Sind sie zu groß, muss man sehr breitbeinig gehen, was auf dauer echt anstrengend ist und außerdem ist dann meist die Steighilfe nicht an der richtigen Stelle, da die Schneeschuhe auf eine größere Schuhgröße ausgelegt sind. Das mit dem mehr an Material verbundenem höherem Gewicht kommt noch zuzsätzlich dazu, denn an den Füßen zählt jedes gesparte Gramm.
Wer vorhat mit seinen Schneeschuhen richtig große Touren und eventuell auch Mehrtagestouren zu unternehmen, sollte dies beim Kauf berücksichtigen, denn dann kommt zu dem eigen Gewicht noch das Gewicht des Rucksacks hinzu, sodass es sinnvoll sein kann, doch die Schneeschuhe für eine Gewichtsklasse höher zu nehmen.
Für Frauen gibt es beispielsweise von Tubbs extra Damen Modelle, diese sind schmäler geschnitten und auf kleinere Schuhe ausgelegt.
Die richtige Gehtechnik
Zu allererst ist das richtige Schuhwerk Voraussetzung um beim Schneeschuh gehen den nötigen halt zu haben.
Es empfehlen sich stabilere Trekkingschuhe mit hohem Schaft. Extra Winterschuhe sind bei extrem kalten Temperaturen natürlich deutlich praktischer, denn kalte Füße sind zusammen mit kalten Händen so dass unangenehmste auf einer Wintertour.
Dies sorgt für die nötige Stabilität, um in jeder Situation genügend Druck auf den Schneeschuh und damit auf die Unterlage zu bekommen. Der Hohe Schaft schütz davor, das Schnee in die Schuhe gelangt, nochmals verbessern kann man dies natürlich mit Gamaschen
beim Anziehen der Schuhe darauf achten das der Ballen der Füße, direkt auf der Achse der Bindung steht, dies ermöglicht eine optimale Kraftübertragung.
Viele Schneeschuhe haben eine Links - Rechts Markierung, diese unbedingt beachten, den teilweise ist die Ergonomie extra auf die jeweilige Seite abgestimmt
So lange man auf der Ebene unterwegs ist, ist es ja noch recht simpel, an den etwas breitbeinigeren Schritt hat man sich schnell gewöhnt und einem unbeschwerten Powder Tag steht nichts mehr im Weg.
Sobald es dann aber Bergig oder gar Alpin wird sind gewisse Regeln zu beachten.
Spätesten hier empfiehlt es sich Stöcke zu benutzen, da sie das gehen doch deutlich erleichtern.
1. Bergaufgehen (steil)
Zu erst einmal wird die Steighilfe (falls vorhanden) hochgeklappt und dann gehts an bergauf gehen.
Beide Stöcke werden bei jedem Schritt parallel in den Schnee gerammt und dann kann man sich gut abstützen um den
nächsten Schritt zu machen. Vor jedem Schritt erst das Gewicht nach vorne verlagern.
Kurze Schritte sind kraftsparender.
Wenn möglich einen Hang immer in senkrechter Linie erklimmen, dass ist in Summe Kraftsparender, denn das
aus-dem-Schnee-Ziehen ist das anstrengendste beim Schneeschuh gehen
2. Absteigen
Den Körperschwerpunkt nach hinten verlagern, umso steiler es abwärts geht, umso mehr muss das Gewicht verlagert werden.
Auch hier sind kürzere Schritte bei zunehmender Steilheit sinnvoll.
Wenn es sehr steil bergab geht, empfiehlt es sich ebenfalls die Stöcke bei jedem Schritt parallel nach vorne zu setzen.
Die Schneeschuhe mit der Ferse zuerst aufgesetzt, ruhig kräftig in den Schnee treten, damit man nicht wegrutscht.
In V-Stellung erzielt man die größte Bremswirkung.
3. Kein Grip / Halt im Schnee - Was nun?
Wenn dieser Fall doch mal eintritt, weil der Berg zu steil und der Powder zu hoch ist, oder die Schneeschuhe keine Steighilfe
besitzen ist Serpentinen gehen die Lösung
Zu guter letzt noch ein Tipp, wenn man im Gebirge unterwegs ist, sollte man am Rucksack eine geeignete Befestigungsmöglichkeit für die Schneeschuhe besitzen, damit man auch mal ohne die Schuhe eine schwierige Stelle meistern kann oder wenn ein Kamm durch den Wind von Schnee befreit worden ist, und man nur mit Trekkingschuhen besser unterwegs ist.
Es reicht aber auch schon ein geräumter Forstweg oder ein kurzes Teerstück bei dem man froh ist, wenn man nicht mit den Schneeschuhen in der Hand weiterlaufen muss, sondern diese Komfortabel am Rucksack befestigen kann.
Zum befestigen eignen sich kleine Gurte die dann einfach durch irgendwelche Schlaufen am Rucksack gezogen werden, so kann man an eigentlich jedem Rucksack seine Schneeschuhe befestigen, vorausgesetzt man hat besagte Spanngurte dabei...
Und jetzt bleibt eigentlich nur noch eines zusagen
keep on Trekking & go outside
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