Das Letzte Dogtrekking, also nicht das letzte über haupt, sondern das letzte des Dogtrekking Vertical Cup
Dank der Semesterferien, und der Tatsache, dass unser Wohnwagen seit nem gutem Jahr hier Urlaub macht, und wir ihn ab und an besuchen, war das ganze fast schon ein Heimspiel...
Für mich stellte das HochkönigDT auch gleichzeitig die verabschiedung von dieser schönen Gegend da, da unser Wohnwagen an diesem Wochenende in eine neue Gegend umgezogen ist, wir wollen ja
schließlich wieder eine neue Gegend erkunden.
Allerdings wird es kein Abschied für immer sein, nur ein Abschied auf Zeit, denn spätestens beim HochkönigDT 2017 sind wir ja wieder dabei.
So jetzt aber zum eigentlichen Bericht....
Ready to Warm up
Für den Freitag hatten wir uns schon im Vorfeld mit hundwegsam verabredet. Gegen Mittag kamen Caro und Alex mitsammt ihrem vierbeinigen Rudel zu uns auf den Campingplatz in Ramseiden-Ödt und wir fuhren gemeinsam zum Startpunkt unserer Warm Up Runde. ich hatte mir da sowas ausgedacht. Nicht weit aber dafür mit ordentlich Höhenmetern und vielen kleinen Kletterstellen gewürzt.
Heute durfte Riis mit mir gehen, morgen dann muss sie leider daheim bleiben, weil sie noch zu jung ist.
Caro stellte mir netterweise, Jasper - der Pudel des Todes - zu Verfügung.
Traumhafte Singeltrails führten uns mal im Wald und mal am nackten Fels über Trittstufen und Stege hinauf zur Peter-Wiechenthaler-Hütte, die in 1707 Metern ü. A. auf einem Felsen thront. Die Sonne brannte und die Hunde hatten ordentlich Durst. Alex und Caro machten schon Witze darüber, dass es auch diesmal wieder ein hochsommerliches Dogtrekking wird, von wegen eine Landschaft zwei Jahreszeiten - wie das offizielle Motto vom Hin und z´ruck Hochkönig Dogtrekking lautete....
ich könnte da zwar nicht mitreden, aber von den Berichten wusste ich, dass es im Juni eine Hitzeschlacht gewesen war..
Von der Hütte ging es dann nur noch wenige Höhenmeter bergauf bevor sich die Wadln beim bergab etwas entspannen konnten. Geist und Knie waren dafür umso mehr gefordert. Zwischen Latschenkiefern und gerölligen Abschnitten gab es auch hier Leitern und Stege zu bewältigen, oftmals durch Drahtseil abgesichert, rechts der Abgrund. Insgesamt ein anspruchsvoller Steig - doch das sind ja bekanntlich die, die den meisten Spaß bringen. Die Hunde machten ihre Sache großartig. Ich war total von Riis begeistert, da sie sich trotz ihres Zugtraumas von den anderen anstecken ließ und sich hin und wieder ins Geschirr legte. Es war schön zu sehen, wie sicher mein Mädchen mitlerweisel in den Bergen unterwegs ist, da sie ja als totaler Flachlandtiroler zu mir gekommen ist. Über die Steinalm und eine Einsiedelei, die sich an den Fels schmiegte als wäre sie schon immer dort gewesen, erreichten wir nach gut drei Stunden und 950 bergauf Höhenmetern wieder den Parkplatz.
Nach einer Dusche gings nach Maria Alm zum Annerlhof (wer einen hundefreundlichen Ausgangspunkt für Wanderungen und Touren in dem Gebiet sucht, ist bei Klaus bestens aufgehoben), der als Basecamp diente. Die ersten Österreicher waren schon da oder trudelten in den folgenden Minuten ein. Es war super die Dogtrekkerfamilie nach der langen Sommerpause wieder beisammen zu sehen. So durften wir endlich Udos Neuzugang und inzwischen auch kleine Internetberühmtheit Happy (Happytrails) mal live erleben und auch sonst gab es viel zu erzählen. Doch von denen die aus Deutschland anreisen wollten, war außer Nele mit ihrem Kampfchi Mina und Shibateamverstärkung noch keiner da. Sie waren alle Opfer des verlängerten Wochenendes und des damit verbundenen Verkehrs geworden und kamen alle erst sehr spät abends an.
On the Track
Samstag 2.30 Uhr klingelte der Wecker - viel zu früh- aber was solls, es ruft ja schließlich ein DT. Frühstück im Auto auf dem Weg zum Annerlhof. Dort Caro und Alex getroffen, wir werden wieder zusammen das Trekking rocken. Das Gepäck für die kommende Nacht auf der Hochmaisalm noch schnell im Hänger verstaut und dann begaben wir uns in den Frühstücksraum. Trekkerbesprechung. Allerdings fiel die recht kurz aus. Der Großteil der Strecke war fast allen Anwesenden schließlich noch vom Juni bekannt, mir zwar nicht, ich war ja nicht dabei, aber dafür hatte ich ja Caro und Alex dabei ... und es steht ja auch alles auf der Karte.Wenn man die denn lesen kann. Wir können das! Meistens zumindest. Wenn nicht wird das Unwissen mit Zusatzgipfeln und Extrakilometern belohnt, es gibt da gewisse Leute, die ein Lied davon singen könnten....
Team eins, bestehend aus dem dynamischen Duo Holger und Christian (wieder stilecht im Kilt), der leicht angeschlagenen DVC Platz 1 Anwärterin Tanja mit Bibi und Martina mit Bella und ihrem neuen schwarzen Etwas, startete. Unser Dreiergrüppchen folgte drei Minuten später nach. Filou hatte sich leider ein paar Tage zuvor einen Wirbel verklemmt, ich wollte ja eigentlich mit ihm starten und die Riis ist ja leider noch zu jung für nen offizielles DT, also kam das Ersatzrad Jasper Kampfname Pudel des Todes zum Einsatz, schnell entwickelten wir uns zu einem eingespieltem Team. Jasper war einfach Klasse... Danke Jasper das du mit mir das DT gerockt hast.
Unter dem Sternenhimmel folgten wir zuerst einer sanft ansteigenden Fahrstraße aus bewohntem Gebiet heraus. Das erste Ziel, die Schwalbenwand, stand schon an den Wegweisern angeschrieben. Aus Asphalt wurde bald Forstweg. Wir überholten die anderen und waren schon ein Stück voraus als ein hohes Gekläffe hinter uns losging. Martina schloß zu uns auf und sich unserem Grüppchen an. Ihr neuer Hund, das schwarze Etwas, hatte beschlossen lieber bei uns mitzulaufen. Nun denn...
Weg wurde zu Trail und die Steigung nahm zu. Kleiderschicht um Kleiderschicht verschwand im Rucksack. Durch eine verwunschene Landschaft voller Felsblöcke erreichten wir das erste Gipfelkreuz auf einem der Grasberge, deren Kamm wir die nächsten Stunden folgen würden. Wir ließen einen Eintrag im Gipfelbuch da und es gab etwas Studentenfutter als Vorfrühstück. Der Nachthimmel ließ bereits eine Idee des Sonnenaufgangs erkennen und die Gegend um uns herum tauchte nach und nach aus der Nacht auf. Sie erinnerte mich irgendwie an schottisches Hochmoor. Im Sekundentakt wechselte die Lichtstimmung - einfach atemberaubend und leider noch zu dunkel für Fotos (da hilft nur selber früh aufstehen und rauf auf den Berg....). Ein Gipfel vor uns war besonders beeindruckend. Gegen den aufdämmernden Morgen sah er aus wie der Umriss eines Riesen, der sich zum Schlafen niederlegt... irre. Im Tal hing noch der Nebel der den Blick hin und wieder auf den Zeller See freigab. Dahinter erhoben sich schneebedeckte Gipfel
Frühstück gab es für uns auf dem Hundskopf, unserem ersten Checkpoint, Selfie, Gipfelbuch check. Die Sonne hatte es inzwischen über die umliegenden Berge geschafft. Wir befanden uns gerade im Aufbruch, da tauchten auch unsere drei Verfolger auf. Ein kurzer Ratsch und weiter gings Richtung Klingspitz (warum vorbei wenn man auch nochmal rauf gehen kann - auch hier findet man uns im Gipfelbuch, auf den Hinweis an Bernd, dass er hier falsch ist haben wir leider verzichtet, der wäre nämlich angekommen) und weiter zur Marbacher Höhe. Der Trail führte uns durch ganze Blaubeerfelder. Obwohl schon in herbstlichen Farben, waren noch immer reichlich Beeren zu finden und boten einen willkommenen Snack. Damit beendeten wir den Gold Edition Part und stießen wieder auf bekanntes Gebiet. Der Fahrweg, der uns nach Hintermoos hinunter führen sollte war dank Familienfeier auf der Geralm stark frequentiert.
Nach den einsamen Stunden oben fast ein kleiner Kulturschock. Ein Auto nach dem Anderen kam uns entgegen. Hier schlossen Benjamin und Christine zu uns auf, sie liefen das reguläre Dogtrekking und begleiteten uns bis kurz vor die Hochmaisalm. Die beiden liefen weiter während wir ein Mittagspäuschen einschoben. Hier kamen dann sowohl die Dogtrekking Harz Truppe, Thomas und Regina und unser Verfolgertrio an unserem Rastplatz vorbei. Die Tourer hatten es für den Tag fast geschafft, wir würden noch bis Dienten oder bis zum Dienten Sattel weiterziehen. Der Hochmaisalm, unserem späteren Biwakplatz, statteten wir daher lediglich einen kurzen Selfie Besuch ab. Ganz vorbildlich hielten wir uns im Anschluss an die Karte und liefen die eingezeichnete Schleife, anstatt direkt die Skipiste hinaufzugehen. Die Belohnung bestand darin, dass wir den richtigen Weg verpassten und die Skipiste in ihrer ganzen Schönheit, Länge und Steilheit voll auskosten zu können. Nunja - so ein paar Extrahöhenmeter können ja nicht schaden - alles Training. Kurz vor Dienten holten wir Benjamin und Christine wieder ein. Der Weg ins Dorf bescherte mir noch eine schöne Schlammpackung. Der Steg war glatt, die Sprosse morsch, der Hund zog und der Po war letztlich schlammig.
Damit wir für den Sonntag noch ein paar Kilometer übrig hatten beschlossen wir, dass in Dienten für den Samstag Schluss war. Vom Wolfgangmobil und dem versprochenen Kuchen war allerdings keine Spur zu sehen, doch ein Anruf und 20 min später kam unser Fahrdienst dann an. Doch wie bekommt man 7 Menschen und 6 Hunde in einen Transporter? Tetris spielen war angesagt. Im Schlittenhundemobil gab es zwar ausreichend Hundeboxen, doch für uns Zweibeiner sah es eher schlecht aus. Lediglich zwei Sitze gab es noch neben dem Fahrer. Wir Mädels quetschten uns also zusammen mit einer ominösen Styroporkiste mit zu den Hunden in den Laderaum. Holger, Christian und Tanja, die in dem Moment ebenfalls Dienten erreichten, hatten aber glücklicherweise beschlossen noch weiter zu laufen. Die fünf hätten beim besten Willen nicht auch noch ins Auto gepasst. Eine kurze ruckelige Fahrt später erreichten wir wieder die Hochmaisalm. Die Aufteilung der Strecke ließ leider nur diese etwas ungewöhnliche Biwakvariante mit Taxidienst zu.
Mit Abendessen, Biwak unterm Sternenhimmel und auch endlich Wolfgangs hervorragendem Kuchen endete der Abend.
Damit wir für den Sonntag noch ein paar Kilometer übrig hatten beschlossen wir, dass in Dienten für den Samstag Schluss war. Vom Wolfgangmobil und dem versprochenen Kuchen war allerdings keine Spur zu sehen, doch ein Anruf und 20 min später kam unser Fahrdienst dann an. Doch wie bekommt man 7 Menschen und 6 Hunde in einen Transporter? Tetris spielen war angesagt. Im Schlittenhundemobil gab es zwar ausreichend Hundeboxen, doch für uns Zweibeiner sah es eher schlecht aus. Lediglich zwei Sitze gab es noch neben dem Fahrer. Wir Mädels quetschten uns also zusammen mit einer ominösen Styroporkiste mit zu den Hunden in den Laderaum. Holger, Christian und Tanja, die in dem Moment ebenfalls Dienten erreichten, hatten aber glücklicherweise beschlossen noch weiter zu laufen. Die fünf hätten beim besten Willen nicht auch noch ins Auto gepasst. Eine kurze ruckelige Fahrt später erreichten wir wieder die Hochmaisalm. Die Aufteilung der Strecke ließ leider nur diese etwas ungewöhnliche Biwakvariante mit Taxidienst zu.
Mit Bierchen, Bohnensuppe, Zelt und auch endlich Wolfgangs hervorragendem Kuchen endete der Abend.
Am Sonntagmorgen brachte uns das Wolfgangtaxi pünktlich um sieben Uhr zurück nach Dienten. Mit nur drei Leute im Laderaum machte es die Sache diesmal schon fast komfortabel. Da sich Martina das Fruhstück auf der Alm nicht entgehen lassen wollte, waren wir wieder in der ursprünglichen Dreierkombi unterwegs.
Das schöne Wetter vom Vortag hatte sich verabschiedet und es nieselte leicht. Die ersten zwei Kilometer hielten gleich 500 Höhenmeter für uns bereit. Und das mit kalten Muskeln. Am Anfang musste Caro dauernd stehen bleiben und irgendwelche Dehnungsübungen machen, die ein bisschen nach seltsamen Tänzen aussahen, Alex hatte zum Glück einiges an Übungen in petto und tanzte fleißig vor. Aber es half, also Hüfte wieder gen Berg geschwungen und weiter ging es. Der Anstieg war stellenweise so steil, dass wir uns eigene kleine Serpentinen ausdachten und diese hinaufliefen - das hatte am Vortag schon am Skihang ganz ausgezeichnet funktioniert. Plötzlich waren wir oben. Caro war etwas verwirrt, da ihre Erinnerung nochmal das doppelte an Bergaufstrecke dazugedichtet hatte... aber es gibt schlimmere Überraschungen als eine Huch-wir-sind-ja-schon-oben-Erkenntnis. Für Fotos auf dem Thron der Wastlhöhe nahmen wir uns nicht so viel Zeit. Der Wind blies hier oben kräftig und wir schlüpften schnell in die Jacken.
Den Ameisenweg hinunter zur Tiergartenalm fanden wir auf Anhieb. Alex hörte bei 23 Ameisenhaufen das Zählen auf und es waren bestimmt nochmal doppelt so viele - ein sehr schönes Wegstück. Überhaupt war ich von der Strecke positiv überrascht, Caro hatte mir vorgejammert, das es ja soooo viel öde Forststraße ist, aber so schlimm war es dann doch nicht. Weidevieh ließ sich ebenfalls so gut wie gar nicht blicken und wenn es doch zu einer Begegnung kam, liefen diese sehr entspannt ab. Boscaille schien allerdings Probleme beim bergab laufen zu haben. Sie hoppelte ziemlich arg - die kaputte Hüfte zwickte sie anscheinend. Doch das kann bei diesem feucht-kalten Wetter durchaus mal vorkommen, Rimadyl gehört bei Caro somit zur Notfallausrüstung und schon bald lief sie wieder besser. Vorbei an Erichhütte und Pichlalm mit einer Flussüberquerung (im Juni stand dafür noch eine Brücke zur Verfügung) ging es über die Mußbachalm hinunter nach Hinterthal.
Kurz vor dem Massingsattel legten wir noch ein kurzes Mittagspäuschen ein, doch der immer stärker werdende Regen trieb und rasch weiter. Wir legten noch einen Zahn zu und verfielen in einen flotten Laufschritt, der uns über mit einen wunderschönen Singletrail zur Jufen Alm führte. Die Jufen Alm ist ein Mordsteil von Hütte, alles super neu und gepflegt und gigantisch - mir persönlich allerdings ein wenig too much. Bald darauf tauchten die Asphaltserpentinen vor uns auf an deren Fuß das Ziel, der Annerlhof, lag und mit trockenen Sachen und lecker, heißem Gulasch-/Knoblauchsüppchen lockte. Wir zogen nochmal das Tempo an und erreichten das Ziel nach 19 h und 48 Minuten. Nur noch Hunde trocken legen und füttern und dann ab in die warme Gaststube zu den Berichten und Geschichten der anderen Dogtrekker.
Vor dem Kaminfeuer warteten wir auf die verbliebenen Teams. Dann ging das Siegergeehre und Urkundenverteilen los. Tour, Hike, Dogtrekking, Dogtrekking Gold Edition. Fast alle hatten es in ihrer Kategorie geschafft und gefinisht. Auch die Höhenmeterjunkies vom DVC bekamen ihre Urkunden. Tanja, Bernd und Alex teilen sich dabei den ersten Platz mit 19 000 erlaufenen Höhenmetern - der Wahnsinn!!! Auch Caro (Platz 4 mit 16 680 Höhenmetern) und ich, bin nur 2 DT und 1 DH gelaufen (Platz 8 mit 11300 Höhenmetern) durften eine Urkunde, wahrscheinlich die Größte in der Geschichte des Dogtrekkings, entgegen nehmen. Für dieses Teil einen Ehrenplatz zu finden wird gar nicht so leicht werden....
Anschließend herrschte allgemeine Aufbruchstimmung. Wir verabschiedeten uns von Caro, Alex und den anderen.
Danke an Klaus, Udo, Wolfgang und der Dogtrekking&more Sportunion für Taxi, Kuchen, Strecken, Gastfreundschaft uvm.
Zum Glück geht es 2017 weiter... wir freuen uns schon sehr und dann darf Riis mit an den Start
Kommentar schreiben