Wie aus 85hm 850hm werden
Heute wollte wir es wissen, einfach mal mit dem Scooter eine sehr sehr sehr lange Strecke fahren. Einfach mal testen wie das so ist.
Und eines weiß ich jetzt definitiv, es ist verdammt anstrengend und Muskeln braucht man da auch ganz andere als beim Radeln oder Wandern.
Also zumindest teilweise, weil eigentlich sind meine Beine ja fit, aber bei den zahlreichen Steigungen war davon nichts zu merken.
Wie wir das aber doch überlebt haben lest ihr hier....
Ja also erst mal ging es los mit der Suche nach einer Tour, lang sollte sie sein und durch eine schöne Landschaft führen und natürlich mit dem Scooter fahrbar sein.
Also erst mal ein Buch mit einfachen Mountainbike Touren aus dem Schrank gezogen und durchgeblättert und alles markiert was über 40km hat, damit war die Auswahl schon ganz schön eingeschränkt. Und jetzt noch nach der Landschaft geschaut und uns dann für eine Tour am schönen Tegernsee entschieden.
Beim betrachten der karte wurde ich schon etwas skeptisch was die laut Buch angegebenen 85hm betraf. Weil das konnte definitiv nicht sein, den die Höhenlinien sprachen eine andere
Sprache....
Das ließ den Verdacht aufkommen, das die eine 0 vergessen hatten, und es eher 850hm sind und keine 85hm.
Und wie sich rausstellte lag ich mit dieser Vermutung auch richtig.
Aber wir waren hoch motiviert, vor allem da ich mir am Vorabend meine neuen super tollen Griffe montiert hatte. Voll super diese Teile und noch dazu aus Stilvollem Kork...
Morgens gings dann also nach Rottach-Eggern am Tegernsee, dort war erst mal Parkplatz suchen angesagt, den laut Karte hätte da einer sein sollen....
Irgendwann gings dann doch mal los, zum einrollern erstmal schön entspannt nach Wildbad Kreuth auf einem schönem Weg durch den Wald.
Von dort dann am Sagenbach entlang Richtung Bayralm (Weg Nr 616), natürlich Flußaufwärts, wie so gefühlt die ganze Zeit.
Mit Oberschenkeln die lauthals protestierten kämpften wir uns Höhenmeter um Höhenmeter zur Bayralm empor.
So nen Scooter ist halt doch was anderes als nen Fahrrad, und das stellte ich an dem Tag nicht nur einmal fest...
Aber irgendwann ist jeder Berg zu Ende und jedes Ziel erreicht, oh ne also halt das Zwischenziel, das Tagesziel ist noch viele viele Kilometer entfernt...
Bergab... Jippiiii
ich glaub ich habe mich selten so gefreut das es endlich bergab geht.
Für Riis wurde es jetzt anstrengend, während sie bei den Bergauf Passagen schön relaxt vornweg läuft und Zeit hat die Landschaft zu erkunden, muss sie beim Bergab fahren auch endlich mal sich
bisl anstrengen...
Der Weg (Weg Nr. 342) entpuppte sich als schöner Trail, mit bisl Wasser drauf, also eher nem Bach, aber was solls, schön wars trotzdem, nur halt nass.
Jetzt war der zweite Zeitpunkt wo ich merkte das ein Scooter kein Fahrrad ist .... Bodenfreiheit.
Das ist für den Scooterfahrer eher so ein Fremdwort und auch der Wunsch nach Scheibenbremsen war teilweise recht groß.
Nach dem überwinden einer Bösen Hundebrücke (Gitter mit großen Löchern als Boden) ging es fürs Frauli entspannt, für die Riis eher nicht, hinab zur Erzherzog-Johann-Klause.
Halbzeit - endlich -
Von dort auf der Forststraße weiter Richtung Valepp, natürlich erst mal wieder schön Bergauf. (Weg Nr. 22,23)
Teilweise war bei mir jetzt schieben angesagt, meine Beine waren so was einfach nicht gewöhnt, aber das ist definitiv ein Grund das öfter zu machen...
(natürlich waren wir brav und haben diesen Weg mit dem Verbotsschild nicht benutzt, sondern sind auf der Forststraße gefahren)
Aber nach jedem Bergauf gibt es auch ein Bergab und so ging es erst über einen kleinen Trail, dessen Schild nach Valepp man leicht übersieht, hinab zu eben diesem Ort, besser gesagt einer Ansammlung von Hütten. (Weg Nr. 649)
Ab jetzt war leider erst mal Teer angesagt, aber Dank der Tatsache das es eine Mautstraße mit neuem Teer (das freut vor allem das Scooternde Frauli) ist und es unter der Woche ist und noch dazu das Wetter eher bescheiden ist, war nichts los, so dass wir die Straße ganz für uns alleine hatten und in aller ruhe Kilometer um Kilometer auf ihr entlang gefahren sind, natürlich wie sollte es auch anders sein, erstmal wieder bergauf. (Weg Nr. 22,23,39 und dann weiter auf Nr 619)
Ab Sutte gab es dann einen Fußweg daneben, den haben wir natürlich dankend benutzt. Diesem, endlich bergab, bis zur Mautstelle gefolgt, nach einem kleinen Stück Straße und den ersten Menschen heute, führte uns das letzte Stück noch mal schön oberhalb durch den Wald auf einem wunderschönen Weg zur Wallbergbahn und von dort nur noch die letzten Meter zurück nach Rottach Eggern und unserem Auto.
Ja und Riis, ja die hat auf dem letzten Kilometer noch 4 mal zum galoppieren angesetzt...- von wegen müde - und ich musste ihr dann erklären das jetzt getrabt wird, damit der Kreislauf bisl runterkommt.
Für mich war das garantiert nicht die letzte lange Scootertour, und wir freuen uns schon drauf andere Gegenden mit dem Scooter unsicher zu machen und dabei die Blicke der Leute zu beobachten wenn man mit diesem Gefährt an Ihnen vorbei zischt...
Also Ohren steif halten, der nächste Bericht kommt bestimmt...
Tourencharakteristik
Länge: 49km
Höhenmeter: 850hm
Fahrzeit: 4h
Untergrund: Meist Forststraßen, mit einer längeren und einer kürzeren Trail Einlage, zum Ende hin geht es leider 7km auf
einer Teer Straße (Mautstraße) entlang. Auf dieser ist aber sehr wenig Verkehr.
Anforderung: Gute Kondition für eine Lange Tour mit vielen Höhenmetern (vor allem die Höhenmeter sind ganz schön
anstrengend)
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